Abgeschickt von Oskar Lafontaine am 19 Mai, 2004 um 13:30:42:
SPIEGEL ONLINE - 19. Mai 2004, 7:54
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Autogrammstunde
Arbeitsloser nach Schröder-Ohrfeige wieder frei
Gerhard Schröder muss in diesen Wochen viel einstecken: Die Partei rebelliert, die Umfragen sind mies und nun traf ihn auch noch eine körperliche Attacke. Ein 52-jähriger Arbeitsloser hat ihm auf einer SPD-Veranstaltung in Mannheim, wie ein Zeuge berichtet, "volle Kanne eine gescheuert".
AP
Schlag ins Gesicht: Schröder nach dem tätlichen Angriff auf dem Europafest in Mannheim
Mannheim - Der Mann ist wenige Stunden nach der Tat wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Er habe die Aussage verweigert und keine Angaben zu seinen Beweggründen gemacht, erklärte heute früh ein Polizeisprecher in Mannheim. Nach Feststellung von Identität und Wohnort hätten keine Haftgründe vorgelegen. Um das weitere Vorgehen kümmere sich nun die Staatsanwaltschaft.
Der 52-jährige, aus Bad Krozingen stammende Mann war am Abend auf einer Europawahlveranstaltung der SPD auf den Kanzler zugegangen und handgreiflich geworden. Er schlug den Kanzler mit der flachen Hand ins Gesicht. Laut Regierungssprecher Thomas Steg gab Schröder zu diesem Zeitpunkt Autogramme in einem Konferenzraum des Kongresszentrums Rosengarten. Der Angreifer wurde von Personenschützern überwältigt und festgenommen. Schröder habe keine sichtbaren Verletzungen erlitten, hieß es lediglich.
Ein 21-jähriger Augenzeuge berichtete, der Mann habe Schröder "volle Kanne eine gescheuert". Eine 25-jährige Veranstaltungsteilnehmerin sagte, der Täter sei mit Sicherheit kein SPD-Mitglied gewesen: "So etwas tun Sozialdemokraten nicht."
- Sollten aber nicht alle echten Sozialdemokraten Schröder mindestens eine scheuern? Oder ist die einst so stolze Partei nur noch ein billiger Kanzlerwahlverein? Ist der Preis der (Ohn-)Macht die Aufgabe aller politischen Ansichten?